Geschichten um den Modernen Tanz

Die Abenteuer der Streithörnchen: Gefühle verstehen und Freundschaft stärken!

Tanztheater-Projekt in der Kita

Mathusha [00:00:05]:
Hallo! Herzlich willkommen zu unserem Podcast Tanzen durch die Ohren. Mein Name ist Matuscha und heute geht es das Thema Studienprojekt 2, das ich mit Anja und Laura im Rahmen des ausbildungsintegrierten Studiengangs Kindheitspädagogik an der katholischen Hochschule NRW absolviert habe. Wir befinden uns im Vertiefungsbereich Tanz und Bewegungskulturen, haben ein Tanztheater als Studienprojekt erstellt. Anja, verraten wir doch mal, worum das Tanztheaterstück gehandelt hat.

Anja [00:00:34]:
Hallo erstmal. Zu unserer Idee, ein Tanztheater zu erstellen, sind wir durch die Thematik Konflikte in unseren Einrichtungen angeregt worden. Wir alle konnten aus Beobachtungen schließen, dass die Kinder in unseren Einrichtungen großes Konfliktpotenzial zeigen und oftmals überfordert sind, diese zu lösen, weil Emotionen oder Gefühle nicht deutlich gezeigt oder auch von den Kindern gesehen werden können. Und daraufhin haben wir beschlossen, dass wir ein Tanztheater mit dem Titel Tanz der Emotionen entwickeln.

Mathusha [00:01:13]:
Wow, das heißt, dass die Tanztheater-Aufführung für die Kinder sein sollte?

Anja [00:01:18]:
Ja, genau. Also mussten wir von unserem pädagogischen Fachwissen Ansätze und einen Übergang finden, wie wir das Ganze kindgerecht in einer Aufführung umsetzen möchten. Das gelang uns richtig gut, indem wir das Buch Die Streithörnchen genutzt haben und unser Tanztheater daran angelehnt haben. Durch das Buch hatten wir die Möglichkeit, einen guten Start in das Projekt zu finden, indem wir unsere erste Projekteinheit mit dem Buch und den Kindern geplant haben. Gleichzeitig hatten wir aber auch im Hinterkopf, dass die Kinder sich in der Aufführung besser in uns hineinversetzen können, wenn wir als Tiere, also so gesehen als die Streithörnchen, verkleiden und agieren.

Streithoernchen – Matusha, Laura und Anja

Mathusha [00:02:09]:
Wow, das hört sich ja sehr interessant an. Ich glaube, dass unser Projekt so gut funktioniert hat und einen großen Erfolg hatte, weil wir natürlich auch alles gut organisiert haben. Magst du da mal erzählen, wie unser Ablauf war?

Anja [00:02:22]:
Also ich bin auch der felsenfesten Überzeugung, dass das alles so gut geklappt hat, weil wir eine sehr gute Organisation hatten. Wir haben angefangen, indem wir erst mal ein Online-Dokument erstellt haben, auf das wir alle gleichzeitig zugreifen können und danach direkt ausgemacht haben, dass wir uns wöchentlich an einem Freitagvormittag immer zu einer bestimmten Zeit treffen, damit wir aktuelle Fragen oder anstehende Aufgaben sowie Unklarheiten immer zeitnah besprechen können und diese auch miteinander lösen können. Gleichzeitig wollten wir aber auch immer diesen wöchentlichen Austausch miteinander haben. Danach haben wir eine Timeline erstellt, wo wir alles vom Projekt zeitlich getimed haben und auch die Projekteinheiten schon erstellt haben. Die ersten Einheiten haben wir sehr intensiv schon geplant, die danach waren relativ grob, wobei wir uns die Freiheit gelassen haben, die weiter auszuführen im Laufe der anderen Projekteinheiten, weil wir immer auf die aktuellen Gegebenheiten in den Einrichtungen der Kinder das anpassen wollten. Wir haben die Projekteinheiten an sich sehr gut geplant, weil wir sie in einem Zwei-Wochen-Takt geplant hatten. Wir hatten alle eine Anfangszeit und wussten alle, dass wir im April unsere Aufführung haben wollen. Und dann haben wir gesagt, okay, wir machen alle zwei Wochen eine Einheit, damit wenn Personalausfälle sind in den Einrichtungen oder wir selber mal krank sind, damit die trotzdem noch regelmäßig nach dem Zeitplan ausgeführt werden können.

Mathusha [00:03:56]:
Genau. Wow, das hört sich ja wirklich sehr interessant an. Magst du da mal eine Beispieleinheit mit Bezug auf das Online-Dokument nennen?

Anja [00:04:05]:
Ja klar. Wir hatten die Projekteinheiten noch komplett als eigenständiges Dokument, wo wir alle drei immer, also wir hatten unsere ganzen Projekteinheiten dort aufgelistet und hatten dann alle drei eine Spalte in jeder Projekteinheit, wo wir unsere Reflexion quasi von der Projekteinheit reinschreiben können oder unsere Ergebnisse auch. Also wir haben das in einem gemacht. Und eine Beispielprojekteinheit ist zum Beispiel die Projekteinheit, wie wir hatten drei Gefühle. Das war Wut, Freude und Trauer. Und die drei Gefühle haben wir gesagt, für die Gefühle brauchen wir Farben, damit die Gefühle nochmal verdeutlicht werden. Diese haben wir dann uns überlegt, wie können wir die Farben mit den Kindern erarbeiten? Und das haben wir so gemacht, indem wir die Streithörnchen als Ausmalbilder erstellt haben. Wir haben das mit Ausmalbildern gemacht, weil in unseren einreichten Ausmalbilder halt wirklich viel vertreten sind und die Kinder dahingehend nicht zu überfordern. Ihnen war aber immer freigestellt, dass die Kinder auch selber die Eichhörnchen malen können und haben dann alle Kinder drei Eichhörnchen, also drei Streithörnchen malen lassen. Jeweils ein Streithörnchen, was das Gefühl Freude hatte, eins Wut und eins Trauer. Und sie sollten die Gefühle immer mit der Farbe, die sie am meisten verbinden, ausmalen. Und dann haben wir alle eingesammelt, alle Bilder, und haben das dann aufgelistet und ausgewertet, sodass zum Beispiel in allen Einrichtungen bei uns Wut die Farbe Rot hatte, Trauer die Farbe Blau und Gelb war. Freude war tatsächlich immer unterschiedlich. In einer Einrichtung war es Gelb, in einer Grün und in der anderen war es Orange.

Mathusha [00:05:46]:
Unsere Einheiten haben mir genauso viel Spaß gemacht wie bei den Kindern. Zeitlich können wir jetzt natürlich nicht alles sagen, was auch jetzt nicht schlimm ist. Aber ein anderer wichtiger Punkt war, dass wir die Aufführung auch ordentlich durchführen. Kannst du da mal bitte erzählen, wie wir das alles geplant haben?

Anja [00:06:06]:
Aber natürlich. Also zu Beginn vorab war nochmal wichtig, dass wir auch nochmal außerhalb der Freitagsmeetings immer noch Zeit hatten, die ganzen Einheiten aufzuarbeiten. Also Ich hatte zum Beispiel morgens immer noch eine Stunde, wo ich die Projekteinheiten vor- und nachbereiten kann und auch weiter planen kann. Ich hatte ja schon erzählt, dass wir einen Zeitstrahl zu Beginn erstellt hatten, indem wir die Vorprojektphase, die Planungsphase, die Realisierungsphase und die Abschlussphase sowie die Nachbereitungsphase zeitlich getimt haben. Das war ein sehr großer Pluspunkt, den wir auch hatten, weil wir genau wussten, im April sollen die Aufführungen stattfinden. Dadurch konnten wir auch relativ früh mit unseren Einrichtungen alle die Termine setzen, sodass es auch für alle Parteien passt. Und dann haben wir relativ zeitnah, ich glaube, so einen Monat vor den Aufführungen geschaut, wie werden wir geschminkt sein, was haben wir an. Das konnten wir halt relativ kurzfristig erst machen, weil wir gesagt haben, wir wollen die Kinder ja so partizipativ wie möglich mit einbinden.

Also sollen sie auch entscheiden, wie wir aussehen. Und genau das haben wir dann aber in den Freitagsmeetings auch wieder aufgeteilt, dass wir geguckt haben, wer übernimmt die Kostüme, wer übernimmt die Schminke, wie nehmen wir die Moderation und haben uns dann auch nochmal getroffen in einem Tanzstudio, wo wir die Aufführung auch nochmal genau zeitlich planen konnten und es alles durchgegangen sind.

Mathusha [00:07:33]:
Vielleicht kannst du mir dann mal zum Abschluss noch eine Besonderheit von unserem Projekt erzählen.

Anja [00:07:38]:
Sehr gerne. Für mich war eine große Besonderheit, dass das Projekt in allen Einrichtungen erst einmal so erfolgreich abgelaufen ist. Und dann aber natürlich auch der Vergleich der Einbeziehung der Erziehungsberechtigten. In einer Grundschule wurden die Erziehungsberechtigten überhaupt nicht eininvolviert und in der anderen waren sie bei der Aufführung auch dabei. Und ich glaube, dass die Einbeziehung der Eltern oder Erziehungsberechtigten eine sehr gute Resonanz hatte oder Es gab eigentlich nur positives Feedback und dass man das hätte am besten in allen Einrichtungen machen sollen, weil gerade im Hinblick auf den offenen Ganztag ist die Einbeziehung der Eltern überhaupt nicht mehr so wie im Vergleich zu einer Kita. Und das Projekt hat sich einfach als unglaublich tolle Chance ergeben, die Erziehungs- und Bildungspartnerschaften der pädagogischen Fachkräfte in dem Bezug und der Erziehungsberechtigten wieder positiv zu stärken. Und das hat man einfach extrem an der unserer letzten Aufführung gesehen, dass das ein sehr großer Erfolg für uns war. Und deswegen war es auch mein persönliches Highlight.

Mathusha [00:08:50]:
Das sehe ich genauso. Und ich muss sagen, rückblickend haben wir wirklich alles sehr, sehr gut organisiert und gestaltet und ohne unsere Unterstützung, Also auch von dir und von Laura hätten wir es auch nicht so weit geschafft. Vor allem ohne die Unterstützung der Kinder. Da wäre das alles ja gar nicht möglich.

Anja [00:09:09]:
Das stimmt.

Mathusha [00:09:10]:
Da haben die Kinder uns wirklich bei ganz vielen Sachen geholfen. Und da können wir wirklich stolz auf uns sein. Und somit würde ich jetzt sagen, dass wir jetzt zum Schluss kommen und wünschen euch allen noch einen schönen Tag. Ciao, ciao! Auf Wiedersehen! Tschüss!

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